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Testbericht

16. September 2014
Garching, 17. September 2014
Bevor wir uns über die neuen Diesel hermachen durften (neben dem 520d ist auch der Basis-Ölbrenner 518d neu, dazu gleich mehr), gab es im Garchinger BMW-Headquarter noch einen kleinen Wirtschafts-Crashkurs, der uns die Wichtigkeit der neuen Diesel-Generation vor Augen führen sollte. Mit 370.000 Einheiten war der 5er in der oberen Mittelklasse im Jahr 2013 der absolute Platzhirsch. Weltweit gehen 20 Prozent dieser ziemlich großen Zahl auf den 520d zurück. Auf das Diesel-verrückte Europa reduziert, sind es sogar 50 Prozent (in Deutschland machte der 520d immerhin 34 Prozent der Gesamtverkäufe aus). Daraus lässt sich zum einen schließen, dass der alte N47-Motor ein prächtiges Stück Großserientechnik gewesen sein muss. Und zum anderen, dass es ganz gut wäre, wenn sich der neue B47-Motor, der schon im April 2014 im gelifteten X3 Premiere hatte, nicht als totaler Reinfall erweist.

Neuer Baukasten-Diesel
Damit das nicht passiert, hat man dem von Grund auf neu entwickelten Baukasten-Aggregat unter anderem ein neues Bosch-Einspritzsystem verpasst. Es arbeitet mit höheren Drücken von bis zu 2.000 bar (200 bar mehr als vorher) und spritzt in mehreren Zyklen und damit gleichmäßiger sowie ruhiger ein. Außerdem soll ein neuer Turbo dank neuer Wälzlagerung und besserer Abgasrückführung die ungeliebten Reibungsverluste um 50 Prozent reduzieren. Schließlich gibt es noch eine neue elektrisch betriebene Ölpumpe, die ebenfalls effizienter arbeitet als bisher. Das Ziel der Bemühungen ist klar: Der meistverkaufte Motor im 5er soll noch ein bisschen besser gehen, noch ein bisschen weniger schlucken und den Piloten möglichst sanft und leise davon ablenken, dass er in einem Diesel sitzt. Ach ja, etwas mehr Leistung gibt es natürlich auch. Sechs PS und 20 Newtonmeter, um genau zu sein. Damit kommt der 520d nun auf 190 PS bei 4.000 U/min und 400 Newtonmeter zwischen 1.750 und 2.500 U/min. Im Touring reicht das immerhin für 8,1 Sekunden von null auf 100 km/h und 229 km/h Höchstgeschwindigkeit.

Zehn Prozent weniger Verbrauch
Nichts geändert hat sich in puncto Getriebe. Nach wie vor darf man sechs Gänge selber durchreißen oder sich an den acht schnell, gut organisiert und butterweich schaltenden Gängen der ZF-Automatik erfreuen. Neben dem standardmäßig verbauten Heckantrieb bietet BMW vom 520d auch eine Version mit xDrive-Allradantrieb an. Wer auf viel Traktion steht, bezahlt seine Vorliebe allerdings mit einem satten Gewichtsaufschlag von 105 Kilogramm, womit der 520d Touring die Waage dann auf 1.840 Kilo dreht. Und auch beim Verbrauch schlagen die vier angetriebenen Räder mächtig ins Kontor. Mit 5,1 Liter Normverbrauch gönnt sich der xDrive immerhin 0,6 Liter mehr als der normale 520d. Insgesamt konnte BMW den Durst mit dem neuen Motor aber um 0,4 Liter beziehungsweise knapp zehn Prozent zügeln. Apropos zügeln: Auch den Basis-Diesel 518d hat man in München neu aufgelegt. Er leistet nun 150 PS und 360 Newtonmeter (plus sieben PS) und verbraucht als handgeschaltete Limousine 4,3 Liter.


Es ist so ruhig
Jetzt aber genug der Zahlen, was zählt ist schließlich "aufm Platz" beziehungsweise "aufm Asphalt". Hier zeigt sich der neue Zweiliter-Diesel von seiner besten Seite. Sprich: Er wirkt zu jeder Zeit kräftig und lebendig und vor allem ein gutes Stück geschliffener. Die neue Einspritz-Methode lässt den 520d gefühlt noch ein wenig besser ansprechen und verleiht ihm im mittleren Drehzahlbereich auch etwas mehr Punch. Die Leistungsentfaltung ist ab etwa 1.700 Touren ein gleichmäßiger und strammer Strahl, der erst bei gut 4.500 Umdrehungen merklich abflaut. Mehr als die wirklich ordentliche Power (nicht vergessen, wir reden hier von einem Vierzylinder-Diesel in einem ziemlich schweren Kombi) erwärmt aber die Ruhe, die in diesem Karton herrscht, das Gemüt. Auch hier sorgt die neue Einspritzung in Verbindung mit verbesserten inneren Reibwerten und einer optimierten Kapselung für einen sehr weichen und wirklich verblüffend ruhigen Lauf. Wenn man den 5er nicht gerade kalt startet oder ständig auf die Suche nach seinem Drehzahllimit geht, wird man sich schwer tun, irgendwelche Diesel-typischen Nagel-Gesänge zu vernehmen.

Ruhe und Dynamik
Sie sehen also: Wenn Ihnen bei einem Diesel herrliche Ruhe (neben einer theoretischen Reichweite von 1.550 Kilometern und einer nach wie vor bemerkenswerten Fahrdynamik) wichtig ist, dann ist der 520d wahrscheinlich Ihr Ding. Abschrecken könnten Sie höchstens ein langsam (wirklich ganz langsam) in die Jahre kommender Innenraum und der serienmäßige Fahrerlebnis-Schalter, der in diesem Fall mit gleich fünf Modi - Sport Plus, Sport, Comfort, Comfort Plus, Eco Pro - ein wenig übertreibt und gleichzeitig ganz schön verwirrt. Wer den ollen Schalter Schalter sein lässt (in der Regel braucht man sowieso nur den Comfort-Modus) erhält mit dem 520d Touring jedoch alles, was er sich von einem Auto der oberen Mittelklasse nur wünschen kann. Inklusive eines Realverbrauchs, der sich ohne große Mühe auf 6,5 bis sieben Liter drücken lässt. Los geht's beim 520d Touring ab 45.100 Euro. Mit der empfehlenswerten Achtgang-Automatik werden mindestens 47.350 Euro fällig. Zum Vergleich: Das 204 PS starke Mercedes E 250 BlueTec T-Modell startet bei 50.366 Euro, der Audi A6 Avant 2.0 TDI Ultra mit 190 PS kostet ab 43.600 Euro.
Technische Daten
Antrieb:Hinterradantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:manuell
Motor Bauart:Reihen-Dieselmotor
Hubraum:1995
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:140 kW (190 PS) bei UPM
Drehmoment:400 Nm bei 1.750-2.500 UPM
Preis
Neupreis: 45.100 € (Stand: September 2014)
Fazit
Dieser Sahne-Diesel haucht dem 5er neues Leben ein. Der von Grund auf neu konstruierte Zweiliter-Diesel wirkt noch souveräner und ist ein Muster in Sachen Laufkultur und Geräuschentwicklung. Der 520d ist BMWs meistverkaufter 5er und damit wohl auch die meistverkaufte Alternative in der oberen Mittelklasse. Seine Argumente sind mit dem neuen Selbstzünder sicher nicht schlechter geworden. + kräftiger, geschliffener, sehr leiser Diesel; Top-Fahrdynamik - da fällt einem nicht viel ein
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2014-09-16

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