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Testbericht

automobil-magazin.de, 6. August 2014
Mit dem neuen 2er Active Tourer wollen sie ganz nach oben – wie bitte anders, soll man die Präsentation des neuen BMW Vans interpretieren? Beim Präsentationstermin hängt ein BMW Van an der Gondel, und es geht aufwärts mit ihm, hoch zum Gipfel. BMW will dort hin, wo Golf Sportsvan und Mercedes B-Klasse schon sind. Wie? „Der 2er Active Tourer soll der BMW unter den frontgetriebenen Fahrzeugen sein“. Eine Sezierung des Typenschilds sagt ähnlich viel über den Neuen aus: „2er“ steht für Kompaktheit, „Active“ für die von München gewohnte Fahrdynamik und „Tourer“ für Variabilität und das neue Van Format. Auf 4,34 Meter Länge, 1,80 Meter Breite und 1,56 Meter Höhe stellt sich der geräumigste 2er dem Anspruch, ein sowohl praktischer als auch sportiver Typ zu sein,

Vorne ist der Active Tourer am meisten BMW. Mit den typischen Doppelrundscheinwerfern samt sich leicht nach vorne verneigender Niere. An der Flanke setzt sich Tradition mit dem „Hofmeisterknick“ am hinteren Seitenfenster fort. Am Heck geht der kompakte Van mit L-förmigen Heckleuchten bullig ab. Und der zweite Eindruck hinter dem in jedem Tourer serienmäßigen Sportlederlenkrad? Passt. Man sitzt höher als in einer BMW Limousine, aber nicht wirklich hoch. Ohne dieses halb fröhliche, halb wehmütige „Wir-sind-nun-Van-Gefühl“ frischer Väter und mit dem guten Eindruck in einem BMW zu sitzen. In dem sich die Steller von Radio, Klimaanlage und Lüftung, wie von BMW gewohnt, leicht zum Fahrer hin neigen, die Bedienung auf Bewährtem aufbaut und die Instrumente klassisch sowie sehr gut ablesbar ausfallen.

Das schon seit 2009 voran getriebene Konzept ist, obwohl es erst im Herbst in den Handel geht, bewährt: ein kurzer Überhang vorne, ein kurzer hinten und ein langer Radstand. Hier von 2.67 Meter Länge. Das schafft Platz. Um zu verstehen, was mit „neuem Raumgefühl“ gemeint ist, nimmt man am besten auf der Rücksitzbank Platz, dann versteht man es, denn hier gibt es, immer abhängig von den vorne sitzenden und der Stellung der verschiebbaren Rückbank, genug bis viel Platz für die Beine. Der Raumeindruck ist luftig. Gerade mit dem Panoramadach.

Aus „Freude am Laden“? Die variable Rücksitzbank, die serienmäßig im Verhältnis 40:20:40 geteilt und 60:40 umlegbar ist, der faltbare Ladeboden, unter dem sich eine Multifunktionswanne befindet, und die umklappbare Beifahrersitzlehne, mit deren Umlegen sich die Ladefläche rechts auf 2,40 Meter Länge ausbauen lässt, versprechen genau die Variabilität, die sich mit 468 bis 1.510 Liter gut halten lässt. Wenn man sich nicht den Kopf stößt. An der Heckklappe, die sich elektrisch und per Gestensteuerung öffnet, aber wegen des tief gehaltenen Dachverlaufs nicht sonderlich hoch aufschwingt.

Zur Markteinführung heißt es, zwischen Vier- oder Dreizylindermotoren wählen. Der mit einer Ausgleichswelle beruhigte 1,5 Liter-Benziner mit drei Brennräumen und 136 PS machte erstmals im Mini Fahrfreude. Noch mehr Leben haucht der 231 PS starke Zweiliter-Vierzylinderturbo dem mit 1,5 Tonnen nicht leichten 225i ein. In 6,6 Sekunden stehen die 100 auf dem Tacho. Das macht das Aggregat im Tourer, in dem sich die Karosse auffällig ruhig am Wind abarbeitet, zum angesagten Motor in den USA und China. Jedoch nicht hierzulande. Der Zweiliter -Diesel erörtert, warum es in Europa anders läuft. Und zwar mit sehr guten Argumenten mit 150 PS Leistung, 330 Nm Drehmoment und niedrigem Normverbrauch von 4,1 l/100 km. Dass der Normverbrauch im Alltag leichter realisierbar ist als das Normmittel der Benziner, spielt dem Diesel weiter in die Karten. Wie adäquate Fahrleistungen. In 8,9 s beschleunigt er von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 208 km/h. Diese Kombination aus Kraft und geringem Verbrauch macht den 218d zum Favoriten.

Der Frontantrieb passt, aber nicht zu einem BMW – Wer das sagt, vergisst den Mini. Der ist ein BMW-Produkt und fährt um einige Heckgetriebene frech Kreise: mit Frontantrieb. Der Frontantrieb macht im Van nicht nur wegen dem Platz Sinn, sondern dem Fahrverhalten an verschneiten Anstiegen keinen Strich durch die Rechnung. Die geht mit dem Sportfahrwerk und der 10 Millimeter-Tieferlegung noch besser auf, denn den höheren Aufbau spürt man so bei schneller Kurvenfolge weniger, ohne dass der Komfort groß leidet. Mit abgeschaltetem ESP geht es manchmal noch flotter. Spürbar an engen Bergauf-Kurven, weil die Kraft auf den Vorderrädern im Kurvenscheitel früher greift. Aber wer bitte, bewegt den Active Tourer im Grenzbereich? Die Straßenlage, Lenkungsrückmeldung und das Handling passen – zum Van.

Fünf Modellvarianten und viele Extras machen die Entscheidung nicht leicht. Schon in der Basisversion ist man mit dem iDrive Controller, 6,5 Zoll Control Display, Radio mit Freisprecheinrichtung, Regensensor und automatischem Fahrlicht komfortabel unterwegs. In den Linien „Advantage“, „Sport“ und „Luxury“ und dem ab Ende 2014 erhältlichen M Sportpaket lässt sich das noch verfeinern: mit Sportsitzen, Zweizonen-Klimaautomatik, hochwertigem „Dakota Leder“ … – grenzenloses Zubehör, auch typisch BMW.

Wo BMW ist, ist also oben? Je nachdem: Eine Gondel geht zuerst auf Gipfelfahrt, dann aber auf Talfahrt. Die Chancen, dass es für den 2er Active Tourer in die richtige Richtung geht, stehen für BMWs ersten Van gut. Der 2er Active Tourer steht ab 27. September zu einem Preis ab 27.200 Euro beim Händler. Die Allradvariante xDrive wird rechtzeitig zum Winterbeginn nachgereicht. (Lothar Erfert)


Testwertung
3.5 von 5

Quelle: automobilmagazin, 2014-08-06

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