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Testbericht

Jürgen Wolff, 17. März 2015
BMW ist im Karussell seiner Facelifts bei der kompakten 1er-Modellreihe angekommen. Endlich haben sich die Neuerungen auch einmal ins Blech durchgeschlagen.

So richtig trauen sich die Bayern gerade nicht in Sachen Facelift. Der elitäre 6er etwa sieht nach der Überarbeitung kaum anders aus als vorher - und auch die vergangenen Auffrischungen bei 7er oder 5er fielen optisch dünner als dünn aus. Angenehm, dass der 1er BMW des Modelljahres 2015 etwas mehr Schminke abbekommen hat. Dann entdeckt man die leicht modifizierte BMW-Niere, die vergrößerten Lufteinlässe und die flachere Geometrie der Scheinwerfer, in die das Tagfahrlicht integriert ist und die es optional künftig auch für den 1er in Voll-LED-Ausführung gibt.

Ganz neu im Design und nun in der BMW-typischen L-Form gestaltet sind die Heckleuchten mit LED-Leuchtkörpern. Das war's dann auch weitgehend. Auch innen sind es allenfalls Details wie eine verfeinerte Mittelkonsole, die das Update ausmachen. Und, dass ein paar Extras von früher nun zur Serienausstattung gehören: Klimaautomatik, Regensensor, Radio und das Bediensystem iDrive inklusive eines hochauflösenden 6,5-Zoll-Displays in der Armaturentafel.

Ansonsten: Innen alles beim Alten. Reichlich Platz zumindest auf den vorderen Plätzen, Sitze, die sich auch für große Passagiere weit genug nach hinten schieben lassen, ein griffiges Lenkrad, das sich in Neigung und Tiefe verstellen lässt. In den Sitzen sind auch längere Distanzen oder eine flottere Fahrweise entspannt zu genießen. Instrumente und Bedienelemente sind klar gegliedert und einfach zu bedienen. Der Navigationsbildschirm ist übersichtlich und detailliert. Eines der wenigen Mankos: Ein paar Anzeigen unten im Kombiinstrument werden je nach Sitz- und Lenkradeinstellung vom Pralltopf verdeckt. Das ist bei anderen BMW-Modellen besser gelöst.

Gearbeitet haben die Ingenieure vor allem an den Motoren. Die fünf Otto- und fünf Dieselmotoren sind etwas sparsamer geworden - und etwas leistungsfähiger. Die Spanne reicht vom Drei- bis zum Sechszylinder. Am größten ist die Auswahl wie gehabt bei den Vierzylindern. Die Leistungsspanne reicht von 80 kW/109 PS beim BMW 116i bis zum M135i mit 240 kW/326 PS. Eine sehr gute Wahl ist dabei der im Fahrbetrieb kaum noch hörbare 120d, idealerweise als xDrive mit Allradantrieb. Der sorgt dafür, dass die 140 kW/190 PS und das maximale Drehmoment von 400 Nm, die bereits ab 1.750 U/min. anliegen, auch nahezu verlustfrei in Vortrieb übersetzt werden.

Der Lohn: Ein Spurt von 0 auf 100 km/h binnen 6,8 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 222 km/h. Das sind Beschleunigungswerte, die fast an Kompaktsportler wie etwa den Ford Focus ST oder den VW Golf GTI heran reichen. Und welche, die sich im Alltag auf der Straße durchaus positiv bemerkbar machen - souverän zieht der 120d etwa beim Überholen vorbei, Bergpassagen werden geradezu spielerisch gemeistert. Der offizielle Normverbrauch von 4,3 Liter auf 100 Kilometern ist bei so viel Fahrspaß illusorisch - zwei bis drei Liter Aufschlag sollte man trotz Start-Stopp-Automatik, Segelfunktion und Rekuperation einfach als eine Art Vergnügungssteuer verbuchen.

Per Knopfdruck können die Parameter unter anderem von Schaltung, Lenkung und Fahrwerk verändert werden. Im Comfortmodus bügelt die Federung die meisten Unebenheiten der Fahrbahn gut weg, der Sportmodus macht die ganze Angelegenheit deutlich ruppiger. Die elektromechanische Lenkung arbeitet präzise, ist aber für einen sportlichen Anstrich etwas zu leichtgängig ausgelegt. Mit dem Allradantrieb xDrive kommt beim 120d die Steptronic-Automatik im Paket mit, die sonst als Alternative zur 6-Gang-Handschaltung extra bezahlt werden muss. Die 8-Gang-Automatik funktioniert nun auch navigationsdatengestützt. Die Steuerung "weiß" also im Voraus, welche Gangstufe für die nächste Kurve oder Steigung ideal wäre - und wählt entsprechend vor. Das Ergebnis ist eine unauffällig und außergewöhnlich harmonisch schaltende Automatik.

All das hat seinen Preis. Wer 1er fahren will, der muss für den 116i mindestens 22.950 Euro hinlegen. Der 120d mit xDrive und fünf Türen kostet schon üppige 34.950 Euro. Und wer mit dem 326 PS starken Spitzen-1er M135i um die Kurven fliegen will, der wird mindestens 46.050 Euro los.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2015-03-17

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