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Testbericht

Sebastian Viehmann, 9. Januar 2012
Die "Großen Drei" Ford, General Motors und Chrysler zeigen in Detroit nicht allzu viele, aber hochkarätige Neuheiten. Die Stimmung ist deutlich positiver als in den vergangenen Jahren. Alle US-Hersteller haben neue Limousinen im Gepäck, Chevrolet zeigt Studien speziell für Nachwuchs-Käufer.

"Bigger is better" lautete lange die Devise bei Amerikas Autobauern. Beim Rundgang über die Detroit Motor Show könnte das Motto in diesem Jahr "Better not too small" lauten. Ein Trend zum echten Kleinwagen ist nicht erkennbar. Stattdessen warten dicke Brummer mit viel Hubraum – allerdings nicht nur. Klassische Limousinen sind in diesem Jahr die Stars, und das bis hinunter ins Kompaktsegment. Außerdem holen die US-Hersteller in Sachen Technologie auf.

Bei Ford steht der Fusion im Rampenlicht. "Der Wagen zeigt erstmals unser neues Markengesicht. Der Fusion ist eine tolle Möglichkeit, neue Kunden in der Mittelklasse zu gewinnen", glaubt Ford-Vizepräsident Mark Fields. Das Gesicht der Limousine ist breit und sehr glatt geraten, gerade Hyundai und Kia zeigen bei ihren in den USA erfolgreichen Modellen mittlerweile mehr Mut zu dynamischem Design. Der 4,87 Meter lange Fusion soll mit wenigen Änderungen als Mondeo nach Deutschland kommen. Er ist so groß wie eine Mercedes E-Klasse, der aktuelle Mondeo ist fast zehn Zentimeter kürzer.

Bei Dodge ist der gesamte Messeauftritt auf den neuen Dart zugeschnitten. Die Kompaktlimousine des Fiat-Chrysler-Konzerns nutzt die Plattform des Alfa Romeo Giulietta und überzeugt mit einem schnittigen, an der Front leicht aggressiven Design. Von hinten sieht der Dart aus wie ein verkleinerter Dodge Charger. "Seit 100 Jahren war es bei uns nicht mehr so spannend wie jetzt", meint Dodge-Markenchef Reid Bigland, "und wir sind stolz auf unsere Geschichte. Aber wir können nicht nur zurückschauen. Das Ganze ist ein wilder Ritt", so Bigland.

Mit dem Dart hat Dodge erstmals seit dem erfolgreichen Neon wieder eine vielversprechende Einsteiger-Limousine im Programm. Die Preise starten bei 15.995 US-Dollar, umgerechnet rund 12.500 Euro. Unter der Haube des Italo-Amerikaners wartet unter anderem ein 1,4 Liter großer Vierzylinder-Turbomotor mit Multiair-Technologie aus dem Hause Fiat.

Die Produktion des Autos startet im zweiten Quartal 2012 in den USA, der Dart kommt in den fünf Ausstattungslinien SE, SXT, Rallye, Limited und R/T auf den Markt. Geplant sind viele Individualisierungsmöglichkeiten und reichlich Sportzubehör. Dass der Dart auch nach Europa kommt, etwa als neues Fiat-Modell wie beim vom Dodge Journey abgeleiteten Freemont, wird bei den Italienern vehement verneint. "Der Technik-Transfer läuft bei diesem Wagen nur in eine Richtung, nämlich in die USA", betont Fiat-Sprecher Claus Witzeck.

Auf Sportlichkeit setzt Chrysler auch beim eher langweiligen Mittelklässler 200. Die hauseigene Tuning-Abteilung Mopar macht aus dem Wagen den 200 Super S mit allerlei Karbon-Brimborium, Spoilern und Diffusoren sowie einer tiefer gelegten Karosserie. Die Power-Limousine Dodge Charger wurde ebenfalls ins Fitness-Studio geschickt. Das Sondermodell Redline hat einen Hemi V8-Motor mit 590 PS unter der Haube. Damit der Charger das üppige Leistungsplus verdaut, gibt es stärkere Bremsen und Feinschliff am Fahrwerk.

GM fährt in diesem Jahr Studien vor, die ganz auf die sogenannten "Millenials" zugeschnitten sind – also jene 80 Millionen Amerikaner kurz vor 30, die sich oft noch kein eigenes Auto gekauft haben und mit guten Gebrauchtwagen zufrieden sind. Der Code 130R ist ein Coupé mit vier Sitzen und Hinterradantrieb. Die Proportionen erinnern ein wenig an das 1er Coupé von BMW, die Front mit dem extragroßen Chevrolet-Logo an den Camaro. Der Tru 140S ist ein flaches Sportcoupé mit Frontantrieb, das laut Chevrolet "exotisch, teuer und schnell" aussehen soll. Das Interieur der Studien existiert bislang nur am Computer. Beide Studien sind für einen 1,4-Liter Turbobenziner mit 150 PS vorgesehen – das Thema Elektroantrieb spielt für die Nachwuchs-Autos keine Rolle. Cadillac hat die kompakte Luxuslimousine ATS im Gepäck, die gegen den BMW 3er antreten soll. Zuletzt versuchte sich Cadillac in den 80er Jahren an einem kleinen Luxusschlitten – das Ergebnis hieß Cimarron und gilt als so großer Fehlschlag, dass sich manche Cadillac-Mitarbeiter noch heute dafür schämen. Mit dem ATS dürfte das anders werden. "Zum ersten Mal haben wir etwas, das kein anderer hat", glaubt GMs Nordamerika-Präsident Mark Reuss. Der Wagen ist vergleichsweise leicht, hat optional Allradantrieb an Bord und kommt mit Vier- und Sechszylindermotoren zwischen 200 und 318 PS auf den Markt. Getestet wurde der Wagen auch auf dem Nürburgring. Das Cockpit wird durch einen großen Touchscreen-Monitor geprägt. Im Fond geht es allerdings sehr eng zu.

Auch wenn in diesem Jahr nicht die großen SUV im Rampenlicht stehen, bleibt der US-Markt wohl bis auf weiteres von Geländewagen und Pick-Ups geprägt. Im Jahr 2011 wuchsen die PKW-Verkäufe in den USA um mehr als acht Prozent, die der Trucks jedoch – dazu zählen SUV und Pickups - um mehr als elf Prozent. Der Anteil des Truck-Segments am Gesamtmarkt stieg damit auf 51,2 %, 2009 waren es noch 47,3%. Ford und GM konnten jeweils mehr als eine halbe Million Pickups in ihrer Heimat absetzen, Chryslers Pickup-Sparte RAM immerhin rund 240.000. Chevrolets Vorzeige-Stromer Volt erzielte nur einen Achtungserfolg, die angepeilten 10.000 Verkäufe wurden um rund 2300 Autos verfehlt.

Quelle: Autoplenum, 2012-01-09

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