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Testbericht

Stefan Grundhoff, 4. September 2009
Leiterrahmen, markige Karosse und rustikaler Diesel waren gestern. Der neue Kia Sorento setzt auf andere Tugenden; will europäischen SUV weh tun und bei Kombis und Vans Kunden klauen. Die Chancen stehen nicht schlecht.

„Wir haben vom Vorgängermodell allein in Europa 185.000 Fahrzeuge verkauft und sind optimistisch, dass wir das mit dem neuen Modell wiederholen können“, sagt Kia-Deutschland-Geschäftsführer Thomas Bade, „wir setzen auch in Zukunft auf das SUV-Segment. Unsere Kunden sind hier sehr zufrieden.“ Als der erste Kia Sorento im Jahre 2002 das Licht der automobilen Welt erblickte, brach für viele europäische Hersteller eine Welt zusammen. Der SUV-Trend war aus den USA nach Europa herüber geschwappt und Firmen wie Opel, Ford, Volvo oder Volkswagen standen mit leeren Händen da. Doch ein wenig bedeutender Hersteller aus Korea zeigte, wie man von einem weißen Blatt Papier einen erfolgreichen Geländewagen kreierte.

Sieben erfolgreiche Jahre hat der Sorento nunmehr hinter sich; Zeit für einen Nachfolger. Der hat sich von seinem markigen Design verabschiedet und sucht sich seine Kunden mit weichen Formen und optischen Kombi-Anleihen in der automobilen Grauzone. Verabschiedet hat er sich dabei auch von seiner rustikalen Bauart mit Leiterrahmen und Offroad-Ambitionen. „Durch die neue Karosseriebauweise sparen wir im Vergleich zum Vorgänger 215 Kilogramm“, erklärt Benny Oeyen, seit kurzer Zeit verantwortlich für das Marketing von Kia Europe. Diese hohe Gewichtsersparnis lässt sich jedoch nicht nur durch die neue Bauart, sondern auch durch das Allradkonzept erklären. Auf Wunsch ist der Kia Sorento auch als Allrad-Blender mit wenig standesgemäßem Frontantrieb zu bekommen. Das spart 60 Kilogramm. Doch auch der Allradler ist immerhin 155 Kilogramm leichter als sein Vorgänger. Plattform und Achsen teilt er sich mit den Schwestermodellen Hyundai Santa Fe und Hyundai ix55.

Die Karosseriebauart und das Mindergewicht machen sich überaus angenehm hinter dem Steuer bemerkbar. Federung und Dämpfung sind deutlich komfortabler als bisher. Jedoch neigt die 1,71 Meter Karosserie in schnellen Kurven zu spürbaren Wankbewegungen. Auch die Servolenkung ist ab mittleren Geschwindigkeiten zu leichtgängig. Angenehmer ist das ganze beim Rangieren. Dazu tragen auch die gute Übersichtlichkeit und die optionale Rückfahrkamera bei, die ihr Bild in ein Display im Innenspiegel projiziert und Parkrempler verhindert.

Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist der Kia Sorento nicht nur leichter geworden, sondern hat auch an Länge um fast zehn Zentimeter zugelegt. Der Innenraum des 4,69 Meter langen Koreaners präsentiert sich dabei ähnlich geräumig wie beim Vorgänger. Optional ist für den Sorento eine dritte Sitzreihe im Laderaum erhältlich. Beim Einstieg über die rechte hintere Tür heißt es gelenkig sein; doch auf den beiden Einzelsitzen lässt es sich für Passagiere bis 1,75 Meter durchaus aushalten. Da hat man in größeren Autos schon schlechter gesessen und eine getrennte Klimaregelung gibt es zudem. Der gesamte Innenraum des Sorento ist gelungen. Die Bedienelemente fassen sich gut an und die Verkleidungen wirken wertig. Allein die Kopfstützen sind zu kurz und eine Höhenverstellung für den Beifahrer ist ebenso wie eine elektrische Verstellung nicht lieferbar.

90 Prozent aller Kunden in Europa entscheiden sich in dieser SUV-Liga für einen Dieselantrieb. Und hier hat Kia kräftig nachgelegt. Der 2,2 Liter große Commonrail-Diesel wurde komplett neu entwickelt. Zum Marktstart im Herbst wird eine Version mit 145 kW / 197 PS verfügbar sein. „Im kommenden Jahr legen wir eine leistungsreduzierte Variante des gleichen Triebwerks nach“, so Produktplaner Hans van Gent. Der dürfte dann rund 150 PS leisten. Der 197 PS starke Selbstzünder ist im knapp zwei Tonnen schweren Allradler eine ideale Besetzung. Das leise Triebwerk zieht kraftvoll von unten durch und beschleunigt den Koreaner auf Wunsch in 9,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h ist autobahntauglich. Deutlich reduziert hat sich der Verbrauch. So soll sich Kia Sorento 2.2 CRDi 4x4 mit 6,6 Litern Diesel auf 100 Kilometern zufrieden geben. Wer in dieser Klasse nicht schalten möchte, kann das manuelle Sechsgang-Getriebe gegen einen Aufpreis von 1.135 Euro gegen eine Sechsstufen-Automatik austauschen.

Der Basispreis für den wenig marktrelevanten Sorento 2.4 Attract mit 173 PS starkem Benziner und Frontantrieb liegt bei 28.5050 Euro. Deutlich interessanter, aber auch teurer sind die gut ausgestatteten Dieselversionen mit Allradantrieb, die bei 35.030 Euro beginnen. Die beste Wahl ist der Sorento 2.2 CRDi Spirit, der mindestens 36.750 Euro kostet und unter anderem mit Xenonlicht, Klimaautomatik, 18-Zöllern und elektrischen Sitzen ausgestattet ist. Die Sicherheitsausstattung ist mit ABS, ESP, aktiven Kopfstützen, sechs Airbags, sowie Bergan- und Bergabfahrhilfe komplett. Eine praktische elektrische Heckklappe ist nicht einmal gegen Aufpreis verfügbar. Zudem schimmert am Horizont eine Hybridvariante, die auf der IAA erstmals gezeigt werden soll.

Quelle: Autoplenum, 2009-09-04

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