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Testbericht

23. Mai 2013
Palermo (Italien), 24. Mai 2013 - Der Klassiker schlechthin aus dem Hause Jeep ist und bleibt natürlich der Willys MB. Der während des Zweiten Weltkriegs für die US-Army entwickelte Offroader gilt als Urahn aller Geländewagen. Ebenfalls Pionierarbeit hat der Grand Cherokee geleistet. Er war eines der ersten US-SUVs, die in Deutschland angeboten wurden, lange bevor solche hubraumstarken Riesengefährte hierzulande in Mode kamen. Jetzt geht die mittlerweile vierte Generation optisch und technisch überarbeitet an den Start. Hat der Grand Cherokee das Zeug, ein Klassiker zu werden? Achtgang-Automatik für alle Modelle Wichtigste Änderung ist ein neues Getriebe: Kamen im Grand Cherokee bisher Automatikgetriebe mit fünf und sechs Stufen zum Einsatz, wird die Kraft künftig in allen Modellen über einen Achtgang-Automaten übertragen. Das Getriebe aus dem Hause ZF hat seine Bewährungsprobe längst hinter sich und erfreut sich bereits bei Herstellern wie Audi, BMW, Porsche oder Jaguar großer Beliebtheit. Deshalb konnte Jeep beim Zukauf eigentlich wenig falsch machen - und entsprechend überzeugend verrichtet die Achtgang-Automatik im Grand Cherokee ihre Arbeit. Die Gangwechsel erfolgen zügig, butterweich und stets zur rechten Zeit. Wer will, kann über Paddles am Lenkrad auch manuell schalten. Das mag beim sportlichen SRT mit 6,4-Liter-V8 und 468 PS Sinn ergeben, beim relaxten Dreiliter-Turbodiesel mit 250 PS ist es kaum notwendig. Außer gesteigertem Fahrkomfort bietet das neue Automatikgetriebe einen weiteren Vorteil: niedrigere Verbrauchswerte. Im Vergleich zum Vorgänger soll die Ersparnis bis zu zehn Prozent betragen. Beim Diesel etwa sank der Normverbrauch von 8,3 auf 7,5 Liter. In der Praxis sollte aber selbst bei zurückhaltender Fahrweise mit einer Neun vor dem Komma kalkuliert werden. Angemessener 250-PS-DieselDie vor allem für den heimischen US-Markt wichtigen Benzinmotoren (3,6-Liter-V6 mit 286 PS, 5,7-Liter-V8 mit 352 PS und der erwähnte 6,4-Liter-V8 mit 468 PS) dürften hierzulande weiterhin keine große Rolle spielen. Umso interessanter ist es, dass der bislang ausschließlich in Europa erhältliche Sechszylinder-Selbstzünder künftig auch in der Diesel-Diaspora USA angeboten wird. Bei uns ist der von der Konzernmutter Fiat stammende 3.0 V6 MultiJet in Leistungsstufen mit 190 und 250 PS erhältlich. Die stärkere Variante hat damit um neun Pferdestärken zugelegt, das maximale Drehmoment ist von 550 auf 570 Newtonmeter angewachsen. Mit diesem Diesel ist das immerhin knapp 2,5 Tonnen schwere Gefährt absolut angemessen motorisiert. Das nicht laute, aber unter Volllast wohltuend kernige Aggregat sorgt stets für guten Durchzug. In 8,2 Sekunden geht's von null auf Tempo 100, maximal sind 202 km/h drin.
Angemessener 250-PS-Diesel Die vor allem für den heimischen US-Markt wichtigen Benzinmotoren (3,6-Liter-V6 mit 286 PS, 5,7-Liter-V8 mit 352 PS und der erwähnte 6,4-Liter-V8 mit 468 PS) dürften hierzulande weiterhin keine große Rolle spielen. Umso interessanter ist es, dass der bislang ausschließlich in Europa erhältliche Sechszylinder-Selbstzünder künftig auch in der Diesel-Diaspora USA angeboten wird. Bei uns ist der von der Konzernmutter Fiat stammende 3.0 V6 MultiJet in Leistungsstufen mit 190 und 250 PS erhältlich. Die stärkere Variante hat damit um neun Pferdestärken zugelegt, das maximale Drehmoment ist von 550 auf 570 Newtonmeter angewachsen. Mit diesem Diesel ist das immerhin knapp 2,5 Tonnen schwere Gefährt absolut angemessen motorisiert. Das nicht laute, aber unter Volllast wohltuend kernige Aggregat sorgt stets für guten Durchzug. In 8,2 Sekunden geht's von null auf Tempo 100, maximal sind 202 km/h drin. Voll geländetauglich In den höheren Ausstattungsvarianten ist der Grand Cherokee mit einer Luftfederung ausgestattet. Damit liegt das Auto auf der Straße, wie man sich das von einem Ami-SUV erwartet: als gemütlich-komfortables Dickschiff, das kräftig schaukelt und wankt. Das weiche Fahrwerk bügelt einerseits Bodenwellen wunderbar aus, Querfugen schlagen andererseits umso heftiger durch. Gelenkt wird über ein großes Volant, das gut in der Hand liegt. Mit der Lenkpräzision ist es hingegen so eine Sache: Vor allem in der Mittellage bietet die Lenkung zu viel Spiel. Zudem agiert sie indirekt und ungenau. Ähnlich wie Ranger Rover legt auch Jeep großen Wert darauf, dass seine SUVs echte Geländegänger sind. Beim Grand Cherokee kann in Kombination mit der Luftfederung die Bodenfreiheit auf bis zu 28 Zentimeter erhöht werden. Als weitere Helferlein für den Einsatz in unwegsamem Gelände dienen eine Geländeuntersetzung, die Traktionsregelung Selec-Terrain mit fünf verschiedenen Fahrprogrammen (Sand, Matsch, Schnee, Fels und Automatik) sowie ein Berganfahr- und ein Bergabfahrassistent. Selbstredend ist ein Allradantrieb Serie. Für den großen Diesel stehen abhängig von der Ausstattungslinie zwei Systeme zur Wahl: Quadra-Trac II mit variabler Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse sowie Quadra-Drive II, das zusätzlich über ein elektronisch geregeltes Hinterachs-Sperrdifferenzial verfügt. Neues Infotainmentsystem Im Cockpit ersetzt eine farbige und gut ablesbare LCD-Anzeige die klassischen Rundinstrumente. Neben dem Tacho und dem Drehzahlmesser lassen sich hier unter anderem die Daten des Bordcomputers, Navigationshinweise oder Infos zu den Selec-Terrain-Programmen anzeigen. Zudem findet im Grand Cherokee ein neues, von Harman/Kardon entwickeltes Infotainment- und Navigationssystem Verwendung. Gesteuert wird es über einen 8,4-Zoll-Touchscreen, doch die Bedienung erweist sich als nicht immer ganz logisch. Zudem wäre es sinnvoller, Funktionen wie die Sitzheizung nicht auch noch in dieses System zu integrieren. Das Interieur wird jetzt durch dunkel lackierte Zierleisten aus Holz aufgehübscht. Sie können aber nicht darüber hinweg täuschen, dass der Innenraum insgesamt einen etwas lieblosen und vor allem wenig wertigen Eindruck hinterlässt. Die Kunststoffelemente, die ohnehin zu viel Platz in der Armaturentafel einnehmen, sehen billig aus, die Lederbezüge der Sitze nach Kunstleder. Kein Mangel herrscht im Grand Cherokee hingegen beim Platzangebot. Das gilt für Fahrer und Beifahrer ebenso wie für bis zu drei Passagiere im Fond. Das Fassungsvermögen des Kofferraums beträgt ordentliche 782 bis 1.554 Liter.
Schmalere Scheinwerfer, größere Rückleuchten Das mit dem Start der vierten Generation fast schon revolutionierte Außendesign des Grand Cherokee wurde im Rahmen des Facelifts nur behutsam angetastet. Auffälligste Änderung ist die frisch gestaltete Frontpartie mit einem neuen Siebenkammer-Kühlergrill, einem modifizierten Stoßfänger sowie schmaleren Scheinwerfern, die jetzt zusätzlich eine markante Tagfahr-LED-Spange tragen. Hinten fallen vor allem die vergrößerten Rückleuchten auf. Ebenfalls neu gezeichnet wurden die Kofferraumklappe und der hintere Stoßfänger. Mehr fürs Geld als im Touareg Zu den deutschen Jeep-Händlern kommt der überarbeitete Grand Cherokee im Juli 2013. Der Dreiliter-Diesel mit 250 PS ist ab 52.900 Euro zu haben, das sind immerhin 2.400 Euro mehr als bisher. Preislich liegt das große SUV damit auf dem Niveau des VW Touareg 3.0 TDI mit 245 PS (53.000 Euro), bietet mit Xenonscheinwerfern, Ledersitzen, einer elektronischen Einparkhilfe vorn und hinten samt Rückfahrkamera sowie einer elektrisch betätigten Heckklappe aber eine deutlich umfassendere Serienausstattung.
Technische Daten
Antrieb:Allradantrieb
Anzahl Gänge:8
Getriebe:Automatik
Motor Bauart:Turbodiesel
Hubraum:2.987
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:6
Leistung:184 kW (250 PS) bei UPM
Drehmoment:570 Nm bei 2.000 UPM
Preis
Neupreis: 52.900 € (Stand: Mai 2013)
Fazit
Der Grand Cherokee hat das Zeug, ein moderner Klassiker zu werden. Das Topmodell aus dem Hause Jeep erfüllt alle Erwartungen, die man an ein großes Ami-SUV stellt: viel Platz, ein komfortorientiertes Fahrwerk, echte Offroad-Fähigkeiten sowie große V6- und V8-Motoren. Der Einbau der sanften und sparsamen Achtgang-Automatik tut nicht nur dem für Europa so wichtigen Diesel gut. Dass die Innenraumgestaltung weiterhin nicht mit Audi, BMW oder VW mithalten kann, wird US-Car-Liebhaber genauso wenig abschrecken wie andere kleine Schwächen.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: auto-news, 2013-05-23

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