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Testbericht

Stefan Grundhoff, 22. Januar 2015
Die Kompaktklasse bekommt eine neue Sportskanone. Die Neuauflage des Audi RS3 bietet zwar weniger Leistung als erwartet und stellt die Konkurrenz trotzdem in den Schatten. Ein erster Fahreindruck auf Schnee.

Downsizing hat seine Grenzen. Das neueste Beispiel kommt aus dem Hause Audi. Denn während die kompakten Turbospaßmacher mittlerweile zumeist auf ein Zylinderquartett setzen, aus denen der letzte Leistungsfunken herausgekitzelt wurde, geht die Quattro GmbH als sportlicher Audi-Ableger einen anderen Weg. Schon beim Vorgänger des aktuellen TT und der ersten RS3-Generation holte man den einst abgelegten Fünfzylindermotor aus dem Entwicklungskeller und hauchte ihm mit viel Aufwand neuen Technologieodem ein. Im Gegensatz zu VW Golf R, Mercedes A 45 AMG oder Honda Civic Type R zelebriert der Audi einen Zylinder inklusiv 500 Kubikzentimeter mehr - das spürt man nicht nur durch den sonor brabbelnden Klang. Das zunächst nur als Fünftürer erhältliche Sportabzeichen aus Neckarsulm bollert im Sportprogramm los, wie ein Tourenwagen und gibt die größer werdende Zahl der Vierzylinder mit Soundgeneratoren der akustischen Lächerlichkeit Preis.

Fragt man Quattro-Entwicklungsleiter Stephan Reil nach seinem technischen Höhepunkt beim Audi RS3, kommt der schnell ins Schwärmen: "Das ist natürlich der Fünfzylinder-Motor. Ein toller Sound und wir haben einiges an ihm gemacht, damit er so läuft, wie im RS3." Dabei ist der gründlich überarbeitete Fünfzylinder nicht der einzige Leckerbissen unter dem betont unspektakulären Sportdress. Wird es dynamisch, macht sich der deutlich verbesserte Allradantrieb bemerkbar. Das Getriebe der elektronisch gesteuerten und hydraulisch betätigten Lamellenkupplung befindet sich aus Gewichtsgründen an der Hinterachse. Sein hohes Leergewicht von 1,6 Tonnen kann der RS3 jedoch ebenso wenig überspielen, wie die mäßige Gewichtsverteilung. Nahezu 60 Prozent der Messe liegen auf der Vorderachse, deren Pneus auf Wunsch breiter sind als die hinteren. Jedoch bringt der Kraftprotz seine Leistung deutlich schneller an die Hinterachse.

Die Abstimmung der Regelsysteme zeigt sich auf Eis und Schnee als wahrer Leckerbissen. Dauerdrifts auf der 200-Meter-Kreisbahn oder schnelle Wedelattacken auf dem verschneiten Handlingparcours erledigt der Allradler in seinen verschiedenen Fahrmodi beeindruckend. Die Fahrwerksabstimmung bietet ein angenehmes Maß an Komfort, sodass man nie das Gefühl hat, in einem harten Sportler unterwegs zu sein. Unverständlich jedoch, wieso die adaptive Dämpferregelung im A3-Topmodell nur gegen Aufpreis zu bekommen. Auch die nur mäßige Bremse des Vorgängers sollte der Vergangenheit angehören. Auf Wunsch gibt es für den harten Einsatz eine Kohlefaser-Keramikbremse.

Das siebenstufige Doppelkupplungsgetriebe meint es mit dem automatischen Hochschalten, untermalt von sonorem Blubber-Brabbeln, jedoch etwas zu gut. Wird es allzu dynamisch, ist man mit dem manuellen Fahrmodus über die Schaltpaddel am griffigen Steuer daher besser bedient. Der 367 PS starke Fünfzylinder ist mit seinem leicht rauen Lauf eine schiere Pracht, hängt prächtig am Gas und dreht auch in höheren Drehzahlen munter weiter, wo so manchem Vierzylinder die Luft dünn wird. "Die Mehrleistung im Vergleich zum Vorgänger oder dem RS Q3 macht ein geändertes Motormapping und ein anderer Ladeluftkühler möglich", erklärt Stephan Reil, "der Turbolader, der bis zu 1,3 bar Ladedruck aufbaut, kann bei Volllast theoretisch 1.100 Kilogramm Luft pro Stunde durchsetzen." So sorgen nicht nur die 465 Nm maximales Drehmoment für gute Laune, die ab 1.625 U/min auf Pedalimpulse warten. 0 auf Tempo 100 schafft der Einsteiger-RS in 4,3 Sekunden und lässt mit seinem Tatendrang erst bei 280 km/h mit seinem Vorwärtsdrang nach. Der Normverbrauch: 8,1 Liter SuperPlus.

Wenn der Audi RS3 auf dem Genfer Salon Anfang März seine offizielle Weltpremiere feiert, dürften die ersten Kunden bereits mit den Hufen scharren, ehe er im Sommer auf die Straße kommt. Die Motorleistung sollte jedoch nicht alle mit der Zunge schnalzen lassen. Nicht, dass der aufgeladene Fünfzylinder mit seinen 270 kW / 367 PS zu schwach auf der Brust wäre. Doch die spektakuläre Wörtherseestudie als Stufenheckversion mit 525 PS und ausklappbarem Bremsspoiler hatte Hunger auf mehr als 400 PS gemacht. Bleibt abzuwarten, ob die Quattro GmbH nicht schneller als erwartet nachlegt. Im Gespräch sind mit dem RS3-Stufenheck eine zweite Karosserievariante und eine nachgeschärfte RS3-Plus-Version mit rund 400 PS. Zunächst muss der RS3 jedoch als fünftüriger Sportback mit 367 PS reichen - zu einem Preis von knapp 50.000 Euro.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: Autoplenum, 2015-01-22

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