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Testbericht

Stefan Grundhoff, 26. Juni 2012
Der Vantage ist der Bestseller im Hause Aston Martin. Er ist bullig, schnell, kompromisslos sportlich und eine unveränderte Augenweide. Eine Leistungsspritze und ein Flirt mit der GT-Version soll sportliche Begehrlichkeiten wecken.

Niemand würde dem Aston Martin Vantage unterstellen, er würde an einer latenten Leistungsschwäche leiden. Mit 313 kW und 426 PS muss man sich vor niemandem verstecken. Porsche 911, Maserati GranTurismo, Corvette oder Audi R8 schlagen allesamt anerkennend die Hacken zusammen, wenn der edle Brite das Parkett betritt. Nach sehenswerten Auftritten des GT4-Modells fällt für die Straße eine Vantage-S-Version ab, die über zarte zehn PS plus und 20 Nm mehr Drehmoment verfügt. Mehr Dampf aus dem 4,7 Liter großen Achtzylinder zieht auch abseits der Rennstrecke immer - da macht der Gentleman Driver im schneidigen Maßanzug des Vantage S keine Ausnahme. Die neue Gesamtleistung von 436 PS bei 7.300 Touren macht den Briten auf Wunsch 305 km/h schnell. Das maximale Drehmoment von 490 Nm lässt sich bei 5.000 Touren abrufen.

Um automobile Glücksgefühle zu erleben, muss man jedoch keinesfalls mit Vollgas unterwegs sein. Denn ob Mehrleistung oder nicht: der Vantage ist und bleibt ein grandioser Sportler. Von den zehn Pferdestärken mehr ist im normalen Fahrbetrieb selbst dann nichts zu merken, wenn die 100er-Marke nach 4,5 Sekunden vorbeirast. Das Klangbild des neuen Vantage S V8 ist mehr denn je ein Genuss. Kein Brüllen, kein wildes Bollern - vielmehr verzückt der Achtzylinder mit bekannt grandiosem Sound. Nach der jüngsten Überarbeitung noch etwas tiefer atmend und grummelnder als zuvor. Nur am Rande dürfte der begeisterte Pilot hinter dem Steuer wahrnehmen, dass sich der Verbrauch von 13 Litern Super kaum verwirklichen lässt.

Puristen und solche, die mit dem 4,39 Meter gewohnt knackigen Coupé bevorzugt im Alltagsbetrieb unterwegs sind, lieben die nach wie vor allzu rustikale Schaltung, die bisweilen nach einer kräftigen Führhand verlangt. Wer seinen Vantage S bisweilen auf die Rennstrecke oder regelmäßig auf Landstraßen in den Grenzbereich ausführen will, dem sei das neue, automatisierte Siebengang-Getriebe empfohlen, das die alte Sechsgang-Variante ersetzt. Die Rundenzeiten danken es dem Technikeinsatz. Ändert nichts daran, dass das automatisierte Schaltgetriebe allein bei hohen Drehzahlen überzeugen kann. Sonst sind Automatikgetriebe oder eine Doppelkupplung die besseren Alternativen.

Überaus fein abgestimmt präsentiert sich das Sportfahrwerk des 1,6 Tonnen schweren Vantage S. Immer wieder beeindruckend, wie satt und bullig der Aston Martin seine üppige Motorleistung auf die Fahrbahn bringt. Enge Kehren oder Wechselkurven können den neutralen Briten nicht aus der Ruhe bringen und stellen den Piloten nie vor unlösbare Aufgaben. Die Reifen wurden um einen wertvoller Zentimeter breiter, sodass nunmehr 245er vorn und 285er hinten die 19-Zoll-Felgen umgarnen. Nachgearbeitet wurde ebenfalls bei der Bremsanlage, die nun mit einem Durchmesser von 380 Millimetern noch bessere Verzögerungen bietet.

Etwas in die Jahre gekommen ist jedoch der Innenraum. Die Verstellmöglichkeiten der Sportsitze könnten nicht nur für groß gewachsene Insassen üppiger sein. Eine wahre Frechheit in einem Auto, das bei 132.000 Euro startet, ist das integrierte Garmin-Navigationssystem, dessen Bedienung über den schlecht platzierten Dreh-Drück-Steller ebenso Wünsche offen lässt, wie Funktionen und Darstellung im allgemeinen. Ändert nichts daran, dass der Aston Martin Vantage S beweist, dass es keinesfalls der omnipotente Vantage V12 sein muss, um seine helle Freude auf Straße oder Piste zu erleben.
Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2012-06-26

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