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Testbericht

5. Juli 2012
München, 6. Juli 2012 - BMW kann mittlerweile auf 25 Jahre Touring zurückblicken: 1972 kam das erste Modell mit dieser Bezeichnung auf den Markt. Damals war es allerdings noch kein Kombi, sondern ein Schrägheckmodell mit großer Heckklappe. Die aktuelle 3er-Limousine ist im Februar 2012 in den Markt gestartet und verkauft sich seitdem sehr gut. Die Verkaufszahlen dieser für den Münchener Autobauer wichtigsten Baureihe können nun wesentlich gesteigert werden, denn Anfang Juli lief im Werk München die Produktion des neuesten Touring unter Serienbedingungen an. Wir konnten bereits eine erste Ausfahrt mit dem Vierzylinderkombi 328i unternehmen.

In allen Dimensionen gewachsen
Der Neue ist gegenüber seinem Vorgänger, der 2008 auf den Markt kam, in den Abmessungen leicht gewachsen. Der Längengewinn beträgt 9,7 Zentimeter, auch Breite und Spur sind um einige Zentimeter vergrößert worden. Die Dachlinie fällt weniger stark ab, das ergibt mehr Kopffreiheit auf der Rückbank. Da der Radstand um fünf Zentimeter zugelegt hat, ist auch die Beinfreiheit hinten gestiegen, allerdings kommen hier nur 1,7 Zentimeter an. Das ist in der Praxis mehr, als es sich liest: War der 3er Touring bisher knapp geschnitten, bietet er jetzt das wesentliche Quäntchen zusätzlichen Platzes, das ihn nun auch gegenüber seinen Premium-Mitbewerbern Audi A4 Avant und Mercedes C-Klasse T-Modell auszeichnet.

Der Trick mit dem Geisterfuß
Auch der Kofferraum ist größer: Mit einem Plus von 35 Liter wird die 500-Liter-Marke angekratzt. Mit vorgeklappter Rücklehne ergeben sich 1.500 Liter Volumen, das macht den 3er Touring zum Klassenprimus. Das praktische, gesondert zu öffnende Heckfenster hat BMW beibehalten. Dazu kommt serienmäßig die Klappenöffnung mit dem Fuß, mit anderen Worten: Man muss nur den Fuß von hinten unter das Fahrzeug schwingen und wie von Geisterfuß öffnet sich die (in jeder Modellvariante) elektrifizierte Heckklappe.

Praxisgerechtes Heckabteil
Die Ladekante ist niedrig, die Klappe breit - das ist praktisch und sieht zudem sportlich aus. Auch sonst zeichnet sich das Gepäckabteil durch hohen Praxisnutzen aus: Die Rücksitzbank ist im Verhältnis 40 zu 20 zu 40 teilbar, Trennnetzrollo und Abdeckrollo sind geteilt und Letzteres kann im Unterboden sicher abgelegt werden. Das optionale Befestigungssystem ist ebenfalls äußerst durchdacht.
Dynamische Proportionen
Den neuen Kombi hat BMW in ein äußerst attraktives Kleid gewandet. Bis zur B-Säule gleicht der Wagen der Limousine. Die Scheinwerfer gehen in die Niere über und bilden mit ihr eine Einheit. Auch den Kombi macht das breit und sportlich. Eine seitliche Sicke streckt den Wagen und gibt ihm zusammen mit der langen Motorhaube Eleganz. Die weit nach hinten reichenden Fensterflächen machen den Kombi dann erst recht zu einer eigenen Persönlichkeit. Insgesamt schaut der 3er Touring richtig erwachsen drein.

Zum Start drei Motoren
Zum Serienstart bieten die Münchner drei Antriebsvarianten an: die Vierzylinder 328i und 320d sowie den Sechszylinder 330d. Für die ersten Testfahrten wurde lediglich der 328i bereitgestellt. Hier habe man noch Nachholbedarf, hieß es seitens BMW - denn es gibt immer noch viele BMW-Fans, die dem früheren Sechszylinder nachtrauern. Doch der Vierzylinder kann mit nicht enden wollender Power überzeugen, 245 PS bei 5.000 Umdrehungen und ein maximales Drehmoment von 350 Newtonmeter bereits ab 1.250 Umdrehungen sind schließlich eine Ansage.

Beeindruckende Fahrleistungen
Der Vierzylinder-Twin-Scroll-Turbo-Motor wartet denn auch mit Fahrleistungen auf, für die man früher einen Porsche 911 Turbo brauchte: In 6,0 Sekunden geht es von null auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch bei 250 km/h abgeriegelt. Gasbefehle werden spontan in Vortrieb umgesetzt, die Kraftentfaltung erfolgt vollkommen gleichmäßig von unten heraus. Selbst wenn man bei Tempo 200 aufs Gaspedal tritt, stürmt der Wagen noch einmal voran. Natürlich säuselt die Maschine nicht wie ein Sechszylinder. Im normalen Betrieb hält sie sich sehr im Hintergrund - der Wagen ist auch in Bezug auf Wind- und Reifengeräusche erstaunlich leise. Der Unterschied zu einem 7er, immerhin zwei Klassen höher angesiedelt, ist nicht sonderlich ausgeprägt. Lediglich die Vorderachse macht sich auf schlechter Fahrbahn zuweilen mit poltrigen Geräuschen bemerkbar.

Punch dank Turbo
Gibt man aber kräftig Gas, so macht die Maschine mit einem kehlig-kernigen Klang auf sich aufmerksam - daran können sich sicherlich auch eingefleischte Sechszylinderfans erfreuen. Die Sechszylinder haben ja auch Drehzahlbereiche, in denen sie einfach schlecht ziehen - man erinnere sich an den früheren Zweilitermotor mit 150 PS, den ich selbst in einem 5er ein paar Jahre lang gefahren habe - bis der aus den Puschen kam! Klar lief der rund wie eine Nähmaschine, doch der Punch, den der 328i bietet, ist dem weit überlegen und so gebührt BMW ein Lob dafür, ausgetretene Pfade zu verlassen und auf den Turbo zu setzen.
Fahrerlebnis mit einem Schalter
Zum rasanten Fortkommen muss man den Fahrerlebnisschalter in der Mittelkonsole auf die Stellung "Sport" oder "Sport Plus" gestellt haben. Wer es nicht so eilig hat, stellt den Schalter auf den Modus "EcoPro" - so wird ein Durchschnittsverbrauch von 6,8 Liter auf 100 Kilometer möglich. Mit der empfehlenswerten Achtgang-Automatik kommt der Wagen sogar auf einen Normverbrauch von 6,5 Liter. Der Testwagen war übrigens mit der Sportautomatik ausgestattet, die sich durch Schaltpaddles am Lenkrad auszeichnet - sehr empfehlenswert, da sie sanft und schnell schaltet. Sparsam durch Leichtbau Bei der Testfahrt zeigte der Bordcomputer - je nach Fahrweise - Verbräuche von unter acht bis über neun Liter an. Das ist, wie üblich, deutlich mehr als der Papierwert nach EU-Norm, aber angesichts des Sportwagen-Potenzials des 328i Touring doch bemerkenswert. Zu dem geringen Verbrauch tragen die verschiedensten Maßnahmen bei: Der Leichtbau mit einer Gewichtsersparnis von 40 Kilogramm gegenüber dem Vorgänger 325i wird ergänzt durch ein Start-Stopp-System (auch bei der Automatik), rollwiderstandsoptimierte Reifen, Rekuperation beim Bremsen und anderes mehr. Die gesparten 40 Kilogramm sind hoch zu bewerten, denn sie sind trotz größerer Fahrzeugabmessungen, Einhaltung verschärfter Sicherheitsausstattung und mit erweiterter Serienausstattung erzielt worden.

Drei Lenkungen im Angebot
Kurz zurück zum Fahrerlebnisschalter: Der beeinflusst nicht nur die Gaspedal-Kennlinie, sondern auch die elektronisch einstellbaren Dämpfer und die Lenkung. Zum Einsatz kommt hier ein elektromechanisches System. Unser 328i hat wie der 330d serienmäßig eine Servotronic-Funktion, die geschwindigkeitsabhängig arbeitet. Außerdem war der Testwagen mit der Sportlenkung ausgestattet. Hier wird das Übersetzungsverhältnis im Lenkgetriebe in Abhängigkeit vom Lenkradeinschlag angepasst. Das ergibt weniger Lenkbewegungen bei großen Radeinschlägen, was nicht mit der auch auf die Hinterräder wirkenden Aktivlenkung größerer BMW-Modelle zu verwechseln ist.

Fährt wie auf Schienen
So ist das Fahrverhalten des 328i Touring exzellent. Dank des Hinterradantriebs sind keinerlei Antriebseinflüsse in der Lenkung zu verspüren und die Sportlenkung passt genau! Da macht zügiges Fahren auf Landstraßen eine Riesengaudi und auch vor engen Kehren muss man keine Angst haben: Einfach sauber in die Kurve einlenken und schon ist man rum! Das Fahrwerk ist selbst in der Einstellung "Sport" noch komfortabel, für mich könnte diese Stufe eine Spur härter sein, um sich von "Comfort" mehr abzugrenzen.
Vier Ausstattungslinien
Wie die Limousine ist der Touring nicht nur mit individuellen Extras ausstattbar, sondern zudem in verschiedenen Ausstattungslinien erhältlich, die innen und außen unterschiedlich akzentuiert sind: Sport Line, Luxury Line und Modern Line werden ergänzt durch das M-Sportpaket, was unter anderem größere Räder und Bremsen beinhaltet sowie Sportsitze und ein um zehn Millimeter tiefer gelegtes M-Sportfahrwerk. Ende 2012 kommen weitere Motorisierungen auf den Markt: der 320i (184 PS), der 318d (143 PS) und der 316d (116 PS). Einige Varianten wird es dann auch mit Allradantrieb als X-Modelle geben.

Sicherheit wie im großen BMW
Die ganze Armada von Sicherheitssystemen aus den größeren BMWs ist nun auch für den 328i Touring verfügbar, was sich München aber auch gut bezahlen lässt. Beeindruckend ist das mehrfarbige Head-up-Display der neuesten Generation wegen seiner Informationsvielfalt, die in das Sichtfeld des Fahrers auf die Frontscheibe projiziert wird. Weiterhin gibt es einen Spurwechsel- und Spurverlassenswarner, einen Fernlichtassistenten und adaptives Kurvenlicht, Surround View, Side View und einen Parkassistenten, eine Geschwindigkeitsregelung mit Stop&Go-Funktion und nicht zuletzt RTTI.

Verkehrsinfos in Echtzeit
RTTI ist das Kürzel für Real-Time Traffic Information, also Echtzeit-Verkehrsinfos, die über eine eigene Telefon-SIM-Karte an Bord Routen- und Umleitungsempfehlungen abruft - und das nicht nur für Autobahnen und Schnellstraßen, sondern auch für Landstraßen sowie innerstädtische Haupt- und Nebenverbindungen. Natürlich wird auch in diesen BMW das Internet geholt, egal ob für Textnachrichten, Facebook, Twitter oder Internetradio - nahezu alles ist machbar.

Preise
Der BMW 328i Touring steht als Automatikvariante mit 41.410 Euro in der Preisliste. Der günstigste 3er Kombi ist derzeit der 320d, den gibt es als Handschalter für 37.100 Euro. Für den ausschließlich mit einer Automatik verfügbaren 330d werden 46.150 Euro aufgerufen.
Technische Daten
Antrieb:Hinterradantrieb
Anzahl Gänge:8
Getriebe:Automatik
Motor Bauart:Reihen-Ottomotor mit Turboaufladung
Hubraum:1.997
Leistung:180 kW (245 PS) bei UPM
Drehmoment:350 Nm bei 1.250 - 4.800 UPM
Preis
Neupreis: 39.150 € (Stand: Juli 2012)
Fazit
Der BMW 328i Touring bietet ein stimmiges Gesamtpaket. Angesichts der Fahrleistungen und des Sounds des Zweiliter-Vierzylinders kann man auf den Sechszylinder-Motor des Vorgängers getrost verzichten. Der neue Kombi kann sehr gelassen und komfortabel gefahren werden, aber auch wie ein richtiger Sportwagen. Dabei bleibt er immer komfortabel und leise.Der Größenzuwachs macht den 3er-Kombi nun endlich zu einer Alternative für alle, denen ein 5er-Kombi mit seinen 4,90 Meter Länge zu groß ist, denn er ist nicht mehr so knapp geschnitten wie der Vorgänger, vorn macht er einen richtig luftigen Eindruck. Und voll überzeugen kann auch das Gepäckabteil: Groß, gut zu beladen und mit praktischen Kleinigkeiten versehen - so muss ein Premiumkombi sein.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2012-07-05

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