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Testbericht

Sebastian Viehmann, 21. September 2009
Im MiTo debütiert Alfa Romeos neuer MultiAir-Benzinmotor. Die elektrohydraulische Ventilsteuerung soll den kleinen Italiener spritziger und sparsamer machen. Eins gibt es in jedem Fall: Viel Fahrspaß mit 135 oder 170 PS.

10 Prozent mehr Leistung, bis zu 25 Prozent weniger Verbrauch: Fiat verspricht mit seinem Multiair-System einen großen Schritt nach vorn. „MultiAir stellt für Benzinmotoren einen ähnlichen technologischen Sprung dar wie der Commonrail-Diesel, als er im Alfa 156 eingeführt wurde“, meint Alfa Romeo-Chef Sergio Cravero. Der kleine MiTo werde damit zum „Schaufenster für die technologischen Innovationen von Alfa Romeo“. Und der Kleinwagen könnte auch eine neue Generation von Alfisti hervorbringen. Der Altersdurchschnitt der MiTo-Kunden liegt bei 37 Jahren, was im Vergleich zu vielen anderen Marken geradezu blutjung ist.

Das MultiAir-Geheimnis: Die Steuerung der Ansaugventile ist nicht mehr von der Einlassnockenwelle abhängig. Die Nockenwelle ist bei normalen Motoren über eine Kette oder einen Zahnriemen mit der Kurbelwelle verbunden. Bei MultiAir bestimmt dagegen ein elektrohydraulisches System, wann bei jedem Zylinder die Ventile geöffnet und geschlossen werden. Damit lässt sich die Zylinderbefüllung jederzeit an den aktuellen Lastzustand des Motors anpassen. Die Last des Motors wird nicht mehr über das Drosselklappenventil gesteuert (die Drosselklappe regelt den Luftzustrom zum Motor), sondern direkt über die Ansaugventile. Das macht die Verbrennung im Teillastbetrieb effizienter, verhindert Pumpverluste und senkt den Spritverbrauch. Als weitere Sparmaßnahmen sind bei den neuen Alfa-Motoren eine Start-Stopp-Automatik sowie eine Schaltpunktanzeige im Instrumentenfeld an Bord.

Alfa verspricht beim neuen 1,4-Liter Vierzylinder-Turbomotor, dessen Leistung von 105 bis 170 PS reicht, einen Durchschnittsverbrauch zwischen 5,6 und 6 Litern pro 100 Kilometer. Ob sich das in der Praxis realisieren lässt, wird sich zeigen – dass Alfisti aber eine Menge Fahrspaß ins Haus steht, steht außer Frage. Wir haben die 135- und die 170 PS-Version des neuen Motors ausprobiert. Schon mit 135 PS ist der kleine Italiener flott unterwegs, wobei trotz Multiair immer noch ein spürbares Turboloch zurückbleibt und man dem kleinen Vierzylinder durch häufiges Herunterschalten immer wieder Kraft verschaffen muss. Das maximale Drehmoment von 180 Newtonmetern steigt im Sport-Modus – einstellbar über einen Schalter an der Mittelkonsole – auf 206 Newtonmeter. Der Unterschied ist deutlich spürbar, der Motor reagiert noch spontaner aufs Gas. Der MiTo beschleunigt in 8,4 Sekunden von 0 auf 100 Km/h.

Während der 135 PS-MiTo zwar richtig flott, aber nicht herausragend ist, steigert die 170 PS-Version die Spaßkurve erheblich. 230 Newtonmeter Drehmoment haben leichtes Spiel mit dem kleinen Alfa, der dank seines knackigen Fahrwerks enorm flink um die Kurven sprintet. Im Sport-Modus wird nicht nur das Drehmoment auf 250 Newtonmeter gesteigert, sondern auch die Lenkung direkter und die Stoßdämpfer werden straffer eingestellt. Ein elektronisches Sperrdifferenzial an der Vorderachse, das beim MiTo serienmäßig an Bord ist, verbessert die Traktion. Für einen PS-starken Fronttriebler krallt sich der kleine Alfa beeindruckend stabil an den Asphalt. Aus dem Stand sind nach 7,5 Sekunden Tempo 100 erreicht.

Zwei Dinge stören allerdings den Husarenritt im MiTo. Die Sitze bieten viel zu wenig Seitenhalt für ein Auto, das sich so agil um die Kurven scheuchen lässt. Und die Gangschaltung dürfte sich gern kürzer und knackiger durch die Gasse führen lassen. Während die 135 PS-Version über ein Sechsganggetriebe verfügt, muss die stärkere Variante mit einer Fünfgangbox Vorlieb nehmen.

Die MiTo-Palette beginnt beim 78 PS-Benziner (14.290 Euro). Der MultiAir-Benziner mit 135 PS kostet 17.300 Euro und ist damit etwas teurer als der bekannte 155 PS-Benziner. Er steht noch im September beim Händler. Die 170 PS-Version wird erst 2010 auf den Markt kommen, 20.950 Euro kosten und ausschließlich in der Ausstattung „Quadrifoglio Verde“ zu haben sein. Die MultiAir-Technologie wird der Fiat-Konzern nach und nach in weiteren Modellen einsetzen, zum Beispiel im neuen Punto. Auch einen Sechszylinder mit MultiAir-Technik schließt Motoren-Chef Paolo Martinelli nicht aus.

Quelle: Autoplenum, 2009-09-21

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