Genau genommen bräuchte das Wägelchen einen Waffenschein, so zumindest war mein Eindruck, nachdem ich den Wagen gefahren bin für 10 Tage. Der Freund meines Freundes gab ihn aus den Händen da dieser geschäftsbedingt etliche Tage verreisen musste, und in dieser Zeit den Kundendienst und ein paar Kleinigkeiten machen lassen wollte. So hatten wir Gelegenheit, den britsch-bayerischen Derwisch ausgiebig zu fahren.
Zugegeben, der Mini gefällt mir schon seit Anbeginn seiner Karriere bei BMW, und ich hatte auch mal den One zum probefahren. Hat mich schon damals fasziniert, doch der Works Cooper ist natürlich einen vollkommen andere Liga.
Vor allem das Fahrgefühl hat es mir angetan.
Sportfahrwerk Plus heißt das ganze im Fachjargon, und es verspricht Spaß ohen Ende und vor allem ohne Reue. Knochentrocken wie mein bestes Stück zu sagen pflegt, geht das Teil um die Ecken, und wenn man von Go-Kart Feeling spricht, dann meint man wohl genau das damit. Ja ich fahre gerne Go-Kart und dieser Vergleich hinkt keineswegs, denn es sit schon erstaunlich, was der Works so drauf hat.
Especially auf kurvigen Landstraßen, wie wir sie hier reichlich finden, macht der Works das Leben wirklich lebenswert. Mit einer Sport-Taste lässt sich die sehr leichtgängige Lenkung etwas straffen, gleichzeitig wird die Gasannahme spontaner. Spätestens dann wird aus dem sportlichen Mini ein Kurvenkiller erster Sahne.
Nicht mehr ganz so toll fühlt sich das auf der Autobahn an, denn dort wirkt er eher nervös und schlägt mit seinen kurzen Federn öfters mal auf die eh schon lädierte Bandscheibe durch. Die breiten 18 Zöller tun ein übriges dazu. O.k man kann natürlich auf der bahn das ganze motorische Leistungspotnetial ausnutzen und mit furchterregenden 240km/h über die Bahn krachen, doch mir wurde es dabei schon ziemlich mulmig dabei, denn die "Größe" des kleinen macht das zu gefühlten 300 km/h.
Natürlich hängt der 211 PS Motor saugiftig am Gas und geht wie die allseits beliebte Katze von Schmidts. Mehr Ladedruck, verstärkte Kolben und Ventile kitzeln aus dem 1,6-Liter-Direkteinspritzer 34 Mehr-PS gegenüber der Basis aus dem Cooper S. Das ist ein rekordverdächtiger Wert bezüglich der Literleistung. Sagt zumindest mein Freund!
Untermalt werden die Darbietungen von einem sonoren, kernigen Sound aus den beiden zentral, mittig angeordneten Auspuffendrohren. Erfreulich der Spritkonsum, denn wir hier nur loben können. Im Durchschnitt waren es nur wenig über 8 Liter, und das bei reichlich zügiger Fahrweise + Stadtverkehr.
Doch so sehr mir der Mini auch gefällt, ich würde ihn nicht kaufen, denn der Works von unserem bekannten kostet mit allem drum und dran fast 38.000 Euro inkl.
Stoff-Lederkombination Ray Carbon Black, Navigationssystem Professional, Ausstattungspaket Chili, Regensensor und autom. Fahrlicht., Handyvorbereitung Bluetooth mit USB- und Audio-Schnittstelle, Dynamische Stabilitäts Kontrolle III (DSC), Multifunktionslenkrad, Sport-Lederlenkrad, Außenspiegelpaket, Frontscheibenwaschdüsen beheizt, Interieur-Oberfläche Piano Black, Sport Button, Lichtpaket, Nebelschlussleuchte, Wagenheber und Radschraubenschlüssel, Dynamische Traktions Control, Sprachsteuerung, Sportliche Fahrwerksabstimmung, Innenspiegel automatisch abblendend, und blabalabla wie Soundanlage etc.pp.
Doch in Urlaub fahren könnte Frau damit nicht, und schon gar nicht mit Anhängsel, denn die freien Räume für Schätzchens dringend notwenigen Utensilien sind ehr begrenzt. Und auch der cool gestylte Innenraum wäre kaum gedacht zum Schweineigeln oder auch nur langen Fahrten.
Dafür ist es zu hart auf den Sitzen und der Raum wäre auch nicht ausreichend dazu.Sorry, aber ein bißchen Spaß muß sein, das weiß man schon seit Roberto Blanco, dem Schwerenöter.